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        In Siebenbürgen: „Mehr 
        wie zum Leben braucht man nicht"   
        Eine Ethnographie in Wort und Bild von Klaus Lückert  
		
        
        Die Ausstellung 
                  Die 
                  Ausstellung Mehr wie zum Leben braucht 
                  man nicht umfasst einige hundert Fotos (Standbilder), die 
                  auf ein in Siebenbürgen Mitte der 90er Jahre durchgeführtes 
                  ethnographisches Forschungsprojekt zurückgehen. Diese wurden 
                  für die Ausstellung arrangiert.  
                 Das 
                  Material 
                   
                  Das Material wurde in den siebenbürgischen Orten Birthälm 
                  (rum.: Biertan, ung.: Berethalom, sächs.: Birthälm), 
                  Deutsch-Kreutz (Crit, Szász-Keresztúr, Detschkrets), 
                  Deutsch-Weißkirch (Viskri, Szászfehéregyháza, 
                  Weiskirich), Fogarasch (Fagaras, Fogaras, Fugresch), Hamruden 
                  (Homorod, Homoród, Hamruden), Heldsdorf (Halchiu, Höltövény, 
                  Hältsdref), Hermannstadt (Sibiu, Nagyszeben, Hermestadt), 
                  Katzendorf (Cata, Kaca, Kazenderf), Kronstadt (Brasov, Brassó, 
                  Kruhnen), Leblang (Lovnic, Lemnek, Lihwleng), Maldorf (Domald, 
                  Domald, Malldorf), Malmkrog (Malîncrav, Almakerék, 
                  Malemkref), Mühlbach (Sebes Alba, Szászsebes, Melnbach), 
                  Nussbach (Maierus, Szászmagyarós, Nassbich), Rauthal 
                  (Roandola, Rudály, Raenduel), Reps (Rupea, Köhalom, 
                  Räppes), Rode (Zagar, Zágor, Rode), Sächsisch 
                  Neudorf (Nou Sasesc, Apaújfalu/Szászujfalu, Naendref), 
                  Schweischer (Fiser, Sövénység, Schweischer), 
                  Seiburg (Jibert, Zsiberk, Soeibrig) und Tartlau (Prejmer, Prázsmár, 
                  Törteln) sowie unter Ausgewanderten in Dinkelsbühl, 
                  Ingolstadt und Nürnberg gewonnen.  
                  
                 Die 
                  präsentierten Bilder 
                   
                  Die präsentierten Bilder werden im Format vier zu fünf 
                  (max. 30,8 x 38,5 cm) gezeigt; sie sind nach Themen auf Tafeln 
                  im Format 100 x 70 cm (alternativ 70 x 50 cm) gruppiert, deren 
                  gestalterisches Konzept eigens für diese Ausstellung entwickelt 
                  wurde. Sie portraitieren überwiegend ältere Frauen 
                  und Männer aus der Bevölkerungsgruppe der Siebenbürger 
                  Sachsen, die sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs für 
                  den Verbleib in ihren Heimatgemeinden entschieden haben. Daneben 
                  werden auch andere die Sachsen betreffende Themen sowie Ausschnitte 
                  aus der Videodokumentation und auf einigen Tafeln kurze Interviewauszüge 
                  vorgestellt. Diese Kombination und die Gestaltung der Ausstellung 
                  ermöglichen es, sich der Lebenswelt dieser Frauen und Männer 
                  zu nähern und die Sichtweisen der Portraitierten auf die 
                  Frage des Auswanderns oder des Bleibens wahrzunehmen sowie die 
                  Gründe für ihre jeweilige Entscheidung nachzuvollziehen. 
				        
                 Die 
                  Portraits 
                   
                   
                  Die Portraits tragen Titel wie Die Nerven 
                  weinen in der Nacht; Ein weiter Weg für eine alte Frau; 
                  Ich glaub, hier geht es mir gut genug; Lieber frei arbeiten 
                  - ohne Befehl; Ich bin gebunden an diesen Erdboden; Beim Auswandern 
                  wollte ein jeder der Erste sein oder Nie 
                  denkt man soviel nach Hause wie in der Weihnachtszeit. 
                  Daneben werden aber auch noch andere Aufnahmen - beispielsweise 
                  Kinderfotos - gezeigt, die unter sächsischen Bezeichnungen 
                  wie Zwei laufan Maidcher oder En 
                  Gang of dem Bizikl präsentiert werden. 
                  
                   
				Das 
        Konzept
				 
                   
                  Das Konzept möchte auf das Verschwinden einer eigenständigen 
                  Lebenswelt innerhalb eines sich vereinigenden Europas hinweisen. 
                  Es will ein Verständnis dafür wecken, dass Europas 
                  Einheit nur gelingen kann, wenn sie auf der Vielfalt vorhandener 
                  Kulturtraditionen aufbaut und sich nicht einer scheinbar fortschrittsorientierten 
                  Zweckeffizienz verschreibt, die das Besondere zugunsten eines 
                  fragwürdigen Allgemeinen negiert. Ob die Besucher der Ausstellung 
                  sagen werden, die Aufnahmen hätten es ihnen ermöglicht, 
                  Bezüge zum eigenen Leben herzustellen? Wie auch immer die 
                  gesellschaftliche Relevanz des Gezeigten beurteilt werden mag, 
                  das Entscheidende bei dieser Ausstellung ist der Blick, mit 
                  dem die Portraitierten die Betrachter ansehen und wie diese 
                  den Blick erwidern. Das könnte der Beginn einer wunderbaren 
                  Interaktion sein . . . 
                  
                  
                     
				Der Dank geht an
				 
                   
                  Ich möchte mich bei allen, die am Zustandekommen der Ausstellung 
                  beteiligt waren, bedanken. Besonderer Dank geht an Martin Stricker, 
                  Jürgen Meissl und Gerhard Krafft, die mich als Kameraleute auf meinen 
                  Expeditionen nach Siebenbürgen 1994 und ‘95 begleiteten. Ebenso hervorheben 
                  möchte ich die Unterstützung, die ich im Jahr 2007 durch Lobito Fischer, 
                  Daniela Krämer und Andreas Schudera bei der Realisierung der Ausstellung erfahren 
                  habe. Die Übersetzungen der Ausstellungsmaterialien besorgten Judit Miklos, 
                  George Otto, Erwin Untch und Jean-Claude Jokisch. Danken möchte ich auch 
                  Katrin Reutter, die diese Website gestaltet hat und Kirsten Geier für die 
                  Mitarbeit beim Schnitt. 
                  
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